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GROSSTEILEBEARBEITUNG

64 FERTIGUNGSTECHNIK 1/

der Bearbeitung ringförmiger Bauteile bieten Radialpolplatten Vorteile. So lassen sich gro-ße Drehteile darauf sicher, schnell und vor al-lem deformationsfrei spannen. Mithilfe einer mehrstufigen Haftkraftregulierung können die Werkstücke auf dem Magnetfutter besonders leicht ausgerichtet werden. Noch effizienter arbeiten so genannte Hybridfutter, bei denen die Technologie eines klassischen 3- oder 6-Backen-Zentrierfutters mit der Technologie einer Radialpolplatte verschmelzen. In diesen Futtern werden Werkstücke automatisch von innen oder von außen zentriert und in Sekun-denschnelle gespannt. Bei Drehmaschinen mit pneumatischer oder hydraulischer Ansteue-rung können Hybridfutter die Rüstzeiten um bis zu 80 Prozent senken und einen deutlichen Produktivitätsschub bewirken.

Spannscheiben für extreme Bauteilgrößen

Große oder asymmetrische Teile werden auch heute noch meist auf Aufspannscheiben oder Planscheiben gespannt. Dies gilt erst recht für Großbauteile mit Durchmessern über fünf Me-ter, wie sie beispielsweise in Schiffsmotoren, Windkraftanlagen, Kraftwerksturbinen oder im Anlagenbau eingesetzt werden. Bei Teilen dieser Größe kommen in der Regel Karus-selldrehmaschinen zum Einsatz, in denen die Spannscheibe zugleich als Werkstückträger dient und das komplette Werkstückgewicht aufnimmt. Auf diese Weise sind gigantische Drehdurchmesser von bis zu 25 Metern rea-lisierbar.

Spannscheiben ab 1.000 mm und größere Planscheiben mit über 3.000 mm Durchmes-

ser sind meist mit parallel laufenden T-Nuten ausgestattet. Mithilfe von Schrauben und Nu-tensteinen lassen sich in diesen T-Nuten-Füh-rungen stabile Spannklauenkästen montieren. Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, werden diese meist zusätzlich über einen Querriegel formschlüssig mit der Planscheibe verbunden. Im Normalfall sind große Planscheiben mit min-destens vier Doppel-T-Nuten für vier Spann-klauenkästen ausgerüstet. Werden besonders große, komplexe oder schwere Werkstücke bearbeitet, sind mitunter auch sechs, acht oder mehr Spannklauenkästen sinnvoll.

Auch in Spannklauenkästen schlummern Effizienzpotenziale

Dass selbst in konventionellen Spannmitteln enorme Effizienzpotenziale stecken, beweisen moderne Spannklauenkästen aus Stahl, deren Spindelantrieb komplett gekapselt und damit unabhängig von der jeweiligen Spannstellung gegen eine Verschmutzung durch Späne und Kühlschmiermittel geschützt ist. Eine integrierte Schmierung, ein wartungsarmes Design sowie allseitig gehärtete Funktionsteile minimieren den Verschleiß, gewährleisten dauerhaft eine hohe Genauigkeit und sorgen für eine lange Lebensdauer der Antriebsspindel. Im Gegen-satz zu herkömmlichen Varianten bauen solche modernen Spannklauenkästen zudem deutlich flacher. So ist es möglich, den Arbeitsraum der Maschine besser zu nutzen.

Besonderes Augenmerk sollten Anwender auf die Backenschnittstellen legen. Sind die Grundbacken mit Kreuzversatz und Stan-

dardbackenanschluss ausgerüstet, können gewöhnliche Standardspannbacken verwen-det und damit die laufenden Kosten spürbar reduziert werden. Zusätzliche Flexibilität ge-winnen Anwender beim Spannen, wenn die Spannklauenkästen auch stirnseitig über eine Backenschnittstelle verfügen. Mit einer solchen zusätzlichen Schnittstelle sind besonders nied-rige und zugleich absolut stabile Aufspannun-gen möglich.

Welches Entwicklungspotenzial in Spannklau-enkästen steckt, zeigen die Spannklauenkäs-ten SPK von Schunk. Sie erfüllen sämtliche Voraussetzungen für eine hocheffiziente Werk-stückspannung. Der große Backenhub von bis zu 100 mm und die Spannkraft von bis zu 75 kN sorgen bei niedrigen Anzugsmomenten für eine sichere Innen- oder Außenspannung. Beim Spannvorgang kann der Backenhub an einer gut erkennbaren Skala präzise abgelesen werden, was die Spannsicherheit zusätzlich er-höht. Weil der Abstand der Spurweite variabel ist und individuell an die jeweilige Spannschei-be angepasst wird, lassen sich diese Spann-klauenkästen auf sämtlichen Spannscheiben mit parallel laufenden T-Nuten einsetzen. Es gibt sie in den Größen 180, 220 und 260 mm. Mit ihnen können rund 90 Prozent aller Anwen-dungen auf großen Horizontal- und Karussell-drehmaschinen abgedeckt werden.

Schunk Intec GmbH

Holzbauernstraße 20, A-4050 Traun Tel. +43 7229-65770-0

www.schunk.com

oben In Hybridfuttern, wie dem ROTA NCM von Schunk, sind Zentrierfutter und Radialpolplatte miteinander kombiniert. Anwender profitieren von minimalen Rüstzeiten, deformationsfreier Spannung und null Vibrationen.

links Spannklauenkasten der Zukunft: Der durchdachte SPK von Schunk sorgt für Effizienz bei der Bearbeitung großer Drehteile.

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