Page 78 - FT0111

This is a SEO version of FT0111. Click here to view full version

« Previous Page Table of Contents Next Page »

ZERSPANUNGSWERKZEUGE

78 FERTIGUNGSTECHNIK 1/März 2011

Die Fräsbearbeitung der sogenannten Pul-sationsbohrungen am Kurbelgehäuse zählt zu den anspruchsvollsten Bearbeitungs-schritten bei der Herstellung von 6-Zylinder-Benzinmotoren. Pulsationsbohrungen sind Druck-Ausgleichsbohrungen, die quer in den Kurbelwellen-Lagerstegen verlaufen. Um diese in konventioneller Weise her-zustellen, müssten stirnseitig von beiden Seiten an den Kurbelgehäusen, über den gesamten Kettenkasten reichende, Bohrun-gen gesetzt werden. Als Werkzeug käme ein 3-stufiger Spiralbohrer zum Einsatz. Ab-gesehen vom Aufwand für drei zusätzliche Bohrungen, müssten die stirnseitigen Boh-rungen in einer nachgelagerten Schraubs-tation wieder mit Verschlussschrauben ge-schlossen werden.

Anwendungsspezifischer Winkelkopf

Eine alternative, aber deutlich effiziente-re Methode diese Pulsationsbohrungen einzubringen, stellt die Verwendung eines

Winkelkopfes mit einem Fräswerkzeug dar. Der räumlich sehr kleine Aktionsraum zwi-schen den Lagerstegen macht diese Be-arbeitungsvariante jedoch zu einem sehr anspruchsvollen Prozess, für den ROMAI als Spezialist für Rotationsmechanik ei-nen applikationsspezifischen Winkelkopf entwickelt und gebaut hat. Neben einer sehr schlanken und langen Bauform stan-den Mindestanforderungen bezüglich der Schnittkräfte und der auftretenden Kippmo-mente sowie eine Gewichtseinschränkung aufgrund der max. möglichen Wechselge-wichte der Maschine im Pflichtenheft.

Die äußere Bauform, bzw. die Abmessun-gen für Winkelkopf und Fräswerkzeug, wa-ren durch eine Eintauchtiefe von 221 mm mit einer Breite von 70 mm vorgegeben. Die hohen Schnittkräfte der im Durchmesser 31 mm messenden Bohrungen entstehen aus der Grauguss- (GG60) und Alumini-um-, also Mischzerspanung, die letztlich mit einem über die Mitte schneidenden

Fräswerkzeug erf sehr stabile Ausle Kegelrollenlagerun arbeitungskräfte einer HSK63-Aufn lichen 3-Punkt-Ab Konstruktiv begre Werkzeugwechse

sichtigt werden, weil sonst der Wechselkopf nicht über das Werkzeugmagazin automa-tisch einwechselbar wäre.

Bearbeitungszeit massiv reduziert

„Der Einsatz der ROMAI-Winkelköpfe in unserer Serienfertigung hat sich bewährt – die Bearbeitungszeit konnte im Vergleich zur herkömmlichen Bearbeitungsweise auf einen Bruchteil reduziert werden“, be-schreibt Johann Buchinger aus der Fer-tigungsplanung des BMW Werkes Steyr. Hinzu kommt, dass man sich die nachgela-gerte Schraubstation und letztlich auch die Kosten für die Verschlussschrauben spart.

High-End-Technologie in der Motorenfertigung

Winkelköpfe von ROMAI für Ausgleichsbohrungen in Kurbelgehäusen

Ausgleichsbohrungen bzw. Pulsationsbohrungen, wie man es bei BMW in Steyr (A) nennt, sind quer in den Kurbelwellen-Lagerstegen von 6-Zylinder-Benzinmotoren verlaufende Bohrungen. Um diese einzubringen, müssten zusätzliche, stirnseitige Bohrungen gesetzt werden, die anschließend mittels Verschlussschrauben wieder zu schließen wären. Ein von ROMAI speziell auf die engen Platzverhältnisse im Kurbelgehäuse sowie auf die hohen Schnittkräfte und die begrenzenden Werkzeugwechselgewichte der Maschine entwickelter Winkelkopf spart diesen Aufwand.

Page 78 - FT0111

This is a SEO version of FT0111. Click here to view full version

« Previous Page Table of Contents Next Page »