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WERKZEUGMASCHINEN

42 FERTIGUNGSTECHNIK 1/

gieß- und Stanz-/Stanzbiegewerkzeugen, während die restlichen 50 Prozent sich auf die Teilefertigung für den Vorrichtungs- und Sondermaschinenbau beziehen.

Andreas Weiß, zuständig für die Mechani-sche Fertigung und die Werkzeugmontage, beschreibt das große Aufgabenspektrum der Fräserei wie folgt: „Wir fertigen hauptsächlich Einzelteile und Kleinserien für Werkzeuge und Vorrichtungen. Dabei bearbeiten wir so gut wie alles, was an Materialien und Härten durch Zerspanen bzw. Abtragen in Form zu bringen ist. Wir haben stündlich bis täglich in Größe und Bearbeitungsintensität wechseln-de Teile zu bearbeiten, wofür wir bevorzugt auf CNC-Bearbeitungszentren von Hermle setzen. Mit diesem Hersteller hat sich seit 1997, als wir in ein CNC-Bearbeitungszent-rum C 800 V investierten, eine sehr gute Zu-sammenarbeit entwickelt, was u. a. auch der Grund dafür ist, dass wir heute vier Hoch-leistungs-Bearbeitungszentren von Hermle mehrschichtig im Einsatz haben. Dabei ha-ben wir uns die Entscheidung für das weitere Investment in Bearbeitungszentren niemals leicht gemacht und halten auch nicht dog-matisch an einem Hersteller fest, wenn das Gesamtpaket, aus welchen Gründen auch immer, nicht stimmig ist.“

Knifflige Präzisionsbearbeitung bravourös gemeistert

Bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG stimmte das Gesamtpaket jedoch erneut, als es um die Beschaffung eines Hochleis-tungs-Bearbeitungszentrums zur hochge-nauen, 5-achsigen Komplettfertigung von Präzisionsteilen sowie von Cu-Elektroden ging. Im Vordergrund stand dabei auch die

5-Achsen-Hartbearbeitung – etwa von Ein-sätzen für Druckguss- und Spritzgießwerk-zeuge – wobei das neue BAZ grundsätzlich sehr flexibel zum Einsatz kommen sollte. Mit einem definierten Teilespektrum, hohen Anforderungen an die Anwendungs- und Nutzungs-Flexibilität, max. Ansprüchen an die Genauigkeit und dergleichen mehr wur-den verschiedene, potenzielle Maschinen-Hersteller konfrontiert – und einer nach dem anderen musste passen.

Eine spezielle Herausforderung war dabei, die aus zwei Hälften bestehenden Schie-berführungen für die Kerne eines Druck-gusswerkzeuges so reproduzierbar exakt zu fräsen, dass sie am Ende „nahtlos“ zusam-menpassen und dadurch die Herstellung des Druckgusswerkzeuges erheblich vereinfacht werden kann. Hermle löste alle die gestell-ten und auch in einer Musterbearbeitung zusammengefassten Fräsaufgaben mit ei-nem CNC-5-Achsen-Hochleistungs-Bear-beitungszentrum C 40 U mit Bravour, konnte auch mit den Erfahrungen aus dem Service und dem Technik-Support voll überzeugen, und erhielt demnach erneut den Zuschlag zur Lieferung eines Bearbeitungszentrums.

Wie schon eingangs angedeutet, gehen Dr. Volker Franke sowie Andreas Weiß und Kol-legen in Bezug auf die Automatisierung in der Mechanischen Fertigung ihren eigenen Weg, weil sich das Teilespektrum eigentlich nicht als Beispiel zur Automatisierung des Werk-stück-Handlings eignet. Folgerichtig ist das zuletzt installierte Hermle-Bearbeitungszent-rum C 40 U auch nicht mit einem Paletten-wechsler oder gar einem robotergestützten Werkzeugmagazin ausgerüstet. Allerdings weist das 5-Achsen-Bearbeitungszentrum einen Schwenkrundtisch mit Torqueantrieb

und 420 mm Durchmesser sowie zwei Ne-benspannplatten, eine Hauptspindel mit 18.000 1/min Maximaldrehzahl und ein Zu-satzmagazin mit weiteren 157 Werkzeug-plätzen auf. Für das genannte Einsatzgebiet Formen- und Werkzeugbau ist das eher ungewöhnlich, bringt aber in der Praxis der hoch flexiblen, universellen Anwendung in der Teilefertigung bei HARTING Applied Technologies eine ganze Reihe an echten Vorteilen mit sich.

Fertigungs-Automatisierung einmal anders

Dr. Volker Franke zur „anderen“ Art der Auto-matisierungs-Strategie: „Das Teilespektrum, das wir auf der C 40 U bearbeiten wollen und können, ist schon sehr breit und die 5-Achsen-Bearbeitung nimmt bei uns stän-dig zu, was die Teilevielfalt auf der C 40 U künftig weiter anwachsen lässt. Als Folge daraus müssen wir oftmals neue Werkzeuge rüsten oder umrüsten, was trotz der Mög-lichkeit der hauptzeitparallelen Rüstung Zeit braucht und Fehlbestückungen nach sich zieht. Deshalb haben wir einen unkonven-tionellen Weg gewählt und in das mit 157 Plätzen ausreichend große Zusatzmagazin investiert, womit uns in der C 40 U, die ein Standard-Magazin mit 38 Plätzen aufweist, insgesamt 195 verschiedene Werkzeuge zur Verfügung stehen. Wir haben das Magazin des BAZ und das Zusatzmagazin heute so bestückt, dass sich über 95 Prozent aller uns bekannten, anfallenden Komplettbearbeitun-gen mit dieser Ausstattung durchführen las-sen. Parallel dazu haben wir jetzt alle Werk-zeuge inkl. den Haltern komplett erfasst und im CAM-System hinterlegt. Sämtliche Werk-zeuge werden vor dem Eingeben ins Maga-

4 Halbschale eines zweiteiligen Druck-gusswerkzeugs für Steckergehäuse und dazu ein Steckerge-häuse aus Aludruck-guss (links) sowie ein durch Hartfräsen bearbeitetes Werkzeug zum Spritzgießen von Gehäusen für Stecker (rechts).

5 Diese Bild zeigt einen hochpräzisen, hartgefrästen Spritz-gusswerkzeugeinsatz für das Umspritzen von Stanzelementen am Coil und mittels Folge-verbundwerkzeug.

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