Page 62 - AT0411_screen

This is a SEO version of AT0411_screen. Click here to view full version

« Previous Page Table of Contents Next Page »
Robotik & Handhabungstechnik
62
AUTOMATION 4
/
Juni 2011
Der Bereichsleiter für Robotik in der Steyrer
Forschungseinrichtung, in dem in den kom-
menden Jahren ein Kompetenzzentrum für
Robotik entstehen soll, hat sich dem Thema
Assistenzrobotik verschrieben. Im Rahmen
eines Regio-13 Projekts arbeitet ein Team
von 15 Frauen und Männern an der industri-
ellen Koexistenz von Mensch und Roboter“,
anders ausgedrückt: einem „Teambuilding
für Maschine und Mensch“.
Das Ziel ist eine neue Generation von inter-
aktiven Industrierobotern, die sich flexibel
an den Menschen und eine dynamische
Produktionsumgebung anpassen. Die je-
weiligen Kompetenzen sollen synergetisch
genutzt werden. „Auf der einen Seite steht
der Mensch mit seiner Problemlösungskom-
petenz und einer hochdimensionalen Mani-
pulationsfähigkeit, auf der anderen Seite der
Roboter mit seiner Kraft und redundanten
Präzision“, sagt Pichler. „In einem Hochlohn-
land läuft etwas falsch, wenn sich Menschen
in der Produktion unentwegt um schwere
Teile aus einer Kiste bücken müssen.“
Die demografische Entwicklung bestärkt das
Engagement für Assistenzrobotik: Pichler:
„Schon 2015 werden mehr als 35 % der
Arbeitskräfte in der Produktion älter als 50
Jahre sein.“
Entlastung des Faktors Schwerarbeit
Für den Menschen in der Produktion bedeu-
tet Assistenzrobotik: weniger monotone und
schwere Arbeiten. Vor allem die Mensch-Ro-
boter-Kooperation in handarbeitsintensiven
Werkplätzen steht im Fokus des Forscher-
teams.
In Forschung:
der Roboter als Assistent
„Nur etwa 25 % zielführender Anwendungen in der Industrie sind robotisiert“, sagt Andreas Pichler vom Steyrer
Forschungsunternehmen PROFACTOR. Der Grund dafür: „Die Effizienz des Roboters wird durch aufwendige
Programmierung, umständliche Präparation von Arbeitsraum und Werkstückdarbietung unterminiert. Von den
Anforderungen an die Flexibilität in der Produktion des 21. Jahrhunderts sind die derzeitigen Systeme weit entfernt.“
Assistenzrobotik: Intelligente Roboter
stehen den Arbeitnehmerinnen und Ar-
beitnehmern als „Kollege“ gegenüber,
passen sich an und lernen.