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Serie FUNKTIONSINTEGRATION Teil 1: IPC versus Steuerung
AUTOMATION 4
/
Juni 2011
82
Ing. Peter Kemptner / x-technik im Gespräch mit Ing.
Gerhard Dürauer, Produktmanager für die Produktbereiche
PC-basierte Systeme und industrielle Netzwerke bei
Siemens Österreich
Es ist noch nicht allzu lange her, da konnten sich viele nicht vorstel-
len, für industrielle Steuerungsaufgaben PC-Technologie zu verwen-
den, da die Robustheit der Hardware und die Eignung der Betriebs-
systeme bezweifelt wurden. Siemens brachte jedoch bereits recht
früh entsprechende Systeme auf den Markt.
Das ist richtig. Siemens bietet seit über 20 Jahren PC-basierte Sys-
teme für den industriellen Einsatz an. Diese unterscheiden sich teil-
weise sehr stark von handelsüblichen Bürogeräten.
Anders wäre die Eignung in diesem Anwendungsgebiet nicht zu
erreichen. Allerdings gibt es auch innerhalb dieser Spezialisierung
Unterscheidungen, etwa zwischen robusteren Einheiten, die auch di-
rekt an die Maschine gesetzt werden können wie den NanoBox-PC
und MicroBox-PC einerseits und den Multi-Core-Geräten für 19-Zoll-
Einschübe andererseits. Diese unterscheiden sich nicht nur durch
die Leistungsfähigkeit ihrer Prozessoren und die Robustheit gegen
äußere Einflüsse, die bei den Box-PCs durch Entfall von Lüftungs-
Sowohl, als auch
– statt entweder, oder
Seit mehr als fünf Jahrzehnten ist die SIMATIC-Familie auf dem Markt, die Hälfte dieser Zeit auch in Form von Soft-
PLC auf Industrie-PCs. Deren Miniaturisierungsgrad und Leistungsfähigkeit nehmen von Generation zu Generation
zu, wie die aktuellen NanoBox-PC einerseits und Rack-PC mit Core-i7-Prozessoren der zweiten Generation
andererseits zeigen. Das macht sie für immer mehr Anwendungen zu einer praktikablen Alternative, wenn nicht
zur besseren Wahl. Welche Argumente für die jeweilige Technologie sprechen und wo die eine der anderen
vorzuziehen ist, wollte x-technik von Siemens Automation Systems wissen und fragte Ing. Gerhard Dürauer.
Seit Siemens erstmals PC-basierende Ge-
räte für die Steuerung und Automatisierung
von Maschinen und Anlagen auf den Markt
brachte, haben sich diese Geräte stark ge-
wandelt. Und sie haben unterschiedliche
Entwicklungspfade eingeschlagen: Einer-
seits gelingt es, Entwicklungen aus der
Büro- und Konsumwelt auszunutzen und
beispielsweise durch Multi-Prozessorker-
narchitektur die Verarbeitungsleistung des
einzelnen Gerätes in enorme Höhen zu stei-
gern. Andererseits wird es möglich, verhält-
nismäßig viel Leistung in kleinste Einheiten
zu packen, die durch ihre Konstruktion ohne
bewegliche Teile auch erhöhte Temperatu-
ren, Vibrationen, Stöße und EMV-Belastun-
gen überstehen.
Jüngst brachte Siemens an den
entgegengesetzten Enden des
Spektrums neue Geräte auf den Markt:
Die neueste Intel-Atom-Prozessor-Generation
der E6xx-Familie mit der Plattformbezeich-
nung „Tunnelcreek“ kommt in den besonders
kompakten Industrie-PCs zum Einsatz. Die
sparsamen Rechner stehen als NanoPanel-
PC HMI IPC277D mit hochauflösenden Wide-
screen-Touchdisplays von 7“ bis 12“ ebenso
zur Verfügung wie als NanoBox-PC IPC227D.
Die nur 191 x 100 x 60 mm große, geschlos-
sene Einheit ohne Batterie, Lüfter oder Fest-
platte ist absolut wartungsfreie und kann in
beliebiger Lage auch direkt an der Maschine
verbaut und mit Compact-Flash-Karten bis
8 GB oder SSD (Solid State Drive) Laufwer-
ken mit 50 GB als Massenspeicher betrieben
werden. Mit bereits installierter Software zum
Steuern und Visualisieren stehen die Rechner
zur sofortigen Inbetriebnahme bereit. Anwen-
dungen mit höchsten Anforderungen an die
Verarbeitungsleistung sind das Metier der
IPC547D. Diese neuesten 19“-Rechner von
Siemens verfügen über Multi-Core-Prozes-
soren der neuesten Generation. Dabei reicht
das Spektrum bis zum Vierkernprozessor
Core i7 mit integrierten Grafikfunktionen, der
sich besonders für die schnelle Verarbeitung
großer Datenmengen, etwa in der industriel-
len Bildverarbeitung oder für anspruchsvolle
Regelungsaufgaben eignet. Die Systemver-
fügbarkeit und Datensicherheit von auf
Ú
INTERVIEW