Page 84 - AT0411_screen

This is a SEO version of AT0411_screen. Click here to view full version

« Previous Page Table of Contents Next Page »
Serie FUNKTIONSINTEGRATION Teil 1: IPC versus Steuerung
die Software die betreffenden Hardwareteile
auch anspricht. Das betrifft zum Beispiel die
Schnittstellen. Die Nano-PC verfügen über
eine RS232-Schnittstelle, mehrere USB2.0-
Ports und zwei Gbit-Ethernet-Anschlüsse,
einer davon optional als Profinet-Schnitt-
stelle mit Echtzeit-Funktionalität nutzbar.
Über diese können die Geräte mittels einer
Wake-on-LAN-Funktion aktiviert und in den
Standby-Modus versetzt werden. Vor Jahren
geschriebener S7-Code kann solche Funkti-
onen nicht nutzen, funktioniert jedoch an sich
völlig problemlos auf jedem Siemens-IPC.
Wie stellt sich bei diesen Produkten
die Integration der Sicherheitstechnik
dar?
Seit der Version 2009 von WIN AC gibt es die
Möglichkeit, fehlersichere Steuerungen nicht
nur auf dedizierter Hardware, sondern auch
auf PC-basierten Systemen zu realisieren. Im
Fall eines Mehrkern-Prozessors läuft dabei
die sicherheitsgerichtete Steuerung wie die
Soft PLC auf einen reservierten Kern. Bei den
Nano-PCs ist die Möglichkeit zur Integration
der Sicherheitstechnik nur durch die Ka-
pazitätsreserven des Prozessors begrenzt.
Wo liegen für Sie die Grenzen der
sinnvollen Anwendung zwischen
traditionellen SPS und PC-basierten
Systemen?
PC-basierte Systeme sind immer dort von
Vorteil, wo neben der eigentlichen Steue-
rungsaufgabe auch noch andere Operati-
onen den Rechner beschäftigen. Das liegt
nicht an der Hardware, sondern an der ein-
fachen Verwendbarkeit von Softwarefunktio-
nen aus dem industriellen und nicht-industri-
ellen Bereich. Durch ihren Hardware-Aufbau
unter Verwendung von Bauteilen, die wir
selbst unter Kontrolle haben, da die Entwick-
lung und Fertigung unserer Industrie PCs in
Karlsruhe stattfindet, können Qualitätsmaß-
stäbe wie bei der klassischen SPS gesetzt
werden. Klassische Steuerungssysteme bie-
ten den Vorteil, dass ihre Verfügbarkeit noch
länger garantiert werden kann, als das bei
Siemens-IPCs der Fall ist. Durch ihre Ge-
schlossenheit bietet die Hardwaresteuerung
auch keinerlei Angriffsfläche für unerwünsch-
te Manipulationen.
Ansonsten empfehle ich die individuelle Be-
trachtung der Steuerungsaufgabe. Auch bei
ähnlichen Aufgabenstellungen kann einmal
die eine und ein anderes Mal die andere der
beiden Technologien die bessere Lösung
sein. Siemens hat hier den einzigartigen Vor-
teil, ein breites Produktspektrum zur Verfü-
gung zu haben.
Wird PC-basierte Hardware
die „echte“ SPS ablösen?
Mit dem kürzlich vorgestellten TIA-Portal
V11 als gemeinsames, einheitliches Werk-
zeug für die Softwareentwicklung können
Steuerungssysteme beliebiger Komplexität
als WIN AC-Systeme auf PC-basierter Hard-
ware realisiert werden. Dennoch glaube ich
ausschließen zu können, dass der von Ihnen
angesprochene Fall in absehbarer Zukunft
eintreten könnte. Zu zahlreich sind die An-
wendungen, die keinen der Vorteile einer
PC-basierten Hardware ausnutzen. Solche
wird es wohl auch immer geben.
AUTOMATION 4
/
Juni 2011
84
Siemens AG Österreich
Siemensstraße 92, A-1211 Wien
Tel. +43 51707-25100
www.siemens.com
Die NanoBox-PCs IPC227D, die NanoPanel-PCs HMI IPC277D und die
Rack-PCs IPC547D sind Teil einer durchgängigen Linie PC-basierter Auto-
matisierungstechnik aus dem Hause Siemens.
Die besonders kompakten Siemens
NanoBox-PCs IPC227D sind staubge-
schützt und erschütterungsbeständig. Sie
können in beliebiger Lage eingebaut und
dank der Anordnung aller Anschlüsse auf
einer Seite einfach verkabelt werden.