Serie FUNKTIONSINTEGRATION Teil 1: IPC versus Steuerung
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AUTOMATION 4
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Juni 2011
begünstigt auch den modularen Aufbau kom-
plexer Maschinen. Ich bin davon überzeugt,
dass beide Technologien noch sehr lange in
harmonisch-symbiotischer Koexistenz beste-
hen werden.
Gibt es auch heute noch
Ausschließungsgründe für die eine oder
die andere Technologie?
Natürlich gibt es Spezialanwendungen, bei
denen eine der beiden Technologien im Vorteil
ist. Das sind etwa rechenintensive Aufgaben-
stellungen, z. B. fordert die Auswertung von
Vision-Systemen höchste Performance. Das
ist einfacher auf PC-Hardware zu realisieren.
Andererseits sind sicherheitsgerichtete Steu-
erungsaufgaben auch weiterhin die Domäne
spezieller Steuerungshardware. Der Großteil
der Anwendungen ist jedoch mit SPS oder In-
dustrie-PC in gleicher Qualität realisierbar.
Klarerweise muss ein solcher die Anforderungen
der industriellen Umgebung erfüllen. Etwa die
Eignung für einen erweiterten Temperaturbe-
reich, Unempfindlichkeit gegen Erschütterung
durch Entfall beweglicher Teile wie Festplatten
oder Lüfter, dadurch auch Schutz gegen ein-
dringenden Staub durch Entfall der Lüftungs-
schlitze, aber auch nichtflüchtiger Speicher als
Datensicherungsmedium bei Spannungsausfall.
Ist volle Industrietauglichkeit die
Philosophie hinter den APCs und Panel-PC
von B&R?
Natürlich, und natürlich nicht nur. Wir müssen
die Balance halten zwischen Tauglichkeit für
den Maschinenbau und Eignung für allgemei-
nere Lösungen. Unsere APCs und Panel-PC
werden überall dort eingesetzt, wo ein Büro-
computer nicht ausreichend langlebig oder sta-
bil wäre. Weiterhin haben wir ein ausgeklügeltes
Lifecycle-Management, das eine langjährige
Verfügbarkeit unserer PC-Systeme sicherstellt.
Geht der Trend vom Schaltschrank-PC hin
zum Panel-PC?
Panel-PCs haben klar den Vorteil, dass die Kos-
ten der Modularität entfallen: nur ein Netzteil, nur
ein Gehäuse, kein Platzbedarf im Schaltschrank.
Daher ist analog zur Steigerung der Leistungs-
fähigkeit der eingebauten Hardware ein klarer
Trend hin zu mehr Panel-PCs erkennbar. Es
wird jedoch auch weiterhin viele Anwendungen
geben, in denen es sinnvoller ist, Steuerrechner
und Visualisierung getrennt zu halten. Es ent-
spricht unserer Philosophie, unseren Kunden
mit einem schlüssigen und vollständigen Spekt-
rum an Hardwarekomponenten aller Leistungs-
klassen die Wahlmöglichkeit zu lassen.
Wie positioniert sich PC-Hardware im
Antriebsbereich?
Wo die eigentliche Antriebsregelung erfolgt,
sind spezielle Prozessoren im Einsatz. An-
triebstechnik-Entwickler haben jedoch für an-
dere Aufgaben auch Bedarf an allgemein ver-
wendbarer Hardware und dieser ist steigend.
Deshalb wurde von B&R der APC820 in die
Antriebstechnik-Serie ACOPOSmulti integriert.
Das hat in erster Linie den Vorteil der Platzer-
sparnis im Schaltschrank und der Möglichkeit,
recht einfach kompakte Antriebssysteme mit ei-
nem zusätzlichen PC-System, zum Beispiel für
SCADA Applikationen, ausstatten zu können.
Wie erklären Sie sich die hohen
Zuwachsraten von B&R bei PC-basierter
Automatisierungshardware?
Natürlich wäre dieser Erfolg nicht möglich, hät-
ten unsere Entwicklungsabteilungen ihre Haus-
aufgaben nicht erledigt. PC-Produkte von B&R
haben alle Eigenschaften, die sie ohne Kom-
promisse in der Automatisierung von Maschi-
nen und Industrieanlagen geeignet machen. Für
wesentlich halte ich die Möglichkeit der einheit-
lichen Programmierung für PC oder SPS ohne
Wechsel der Entwicklungswerkzeuge.
Für mindestens ebenso wichtig halte ich jedoch
die Tatsache, dass B&R nicht bloß Hardware
und Entwicklungswerkzeuge verkauft, sondern
mit starker Einbindung in die Konzeptionierung
seine Kunden dabei unterstützt, für die jeweilige
Anwendung die ideale Konfiguration zu finden
und das System so aufzubauen, dass es den
größtmöglichen Nutzen bringt.
Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik
Ges.m.b.H.
B&R Straße 1, 5142 Eggelsberg
Tel. +43 7748-6586-0
www.br-automation.com
Speziell für die Antriebstechnik
wurde eine Variante des APC
820 in ACOPOSmulti integriert.